In diesem Beitrag wird die Entstehung der sogenannten „Marionettfalten“ detailliert beschrieben und Behandlungsoptionen mittels Hyaluronsäure, Fadenlifting und in einzelnen Fällen Botulinumtoxin werden präsentiert.
Marionettfalten, auch „Mundwinkel-Falten“, oder „Falten um den Mund“
genannt, sind nicht ohne Grund auf Platz zwei der Unbeliebtheitsskala der Gesichtsfalten (geschlagen von der Zornesfalte auf Platz eins).
Was ist eine „Marionettfalte“ und warum ist sie für Betroffene so störend?
Marionettfalten entstehen in der Regel im Zuge der Alterung des Gesichtes und verleihen diesem einen müden, gealterten und traurigen Eindruck. Anders als die Nasolabialfalten, die schon in sehr jungen Jahren auftreten können und als „Lachfalten“ gelten, also mit positiven Emotionen assoziiert werden, ist dies bei Marionettfalten nicht der Fall. Marionettfalten lassen unbewusst stets den Eindruck von negativen Emotionen, wie zum Beispiel der Traurigkeit, entstehen. Zudem folgt ihre Entstehung ganz anderen Gesetzmäßigkeiten als die der Nasolabialfalten, obwohl sie eigentlich optisch wie eine Verlängerung der Nasolabialfalten nach unten hin wahrgenommen werden. Im Gegensatz zu den Nasolabialfalten hat die Entstehung von Marionettfalten nämlich nicht viel mit häufiger Mimik des Mundes bzw. der Lippen (Lachen oder Grimassieren) zu tun.
Wie entstehen also Marionettfalten?
Im Zuge der Alterung des Gesichtes kommt es zu einem allgemeinen Knochen- und Fettgewebsabbau im Gesicht. Dies führt dazu, dass das stützende Fundament für die Weichteile des Gesichtes „schrumpft“ und die Weichteile zu wenig Unterstützung in ihrer ursprünglichen Position haben. Sie wandern somit mit der Zeit, der Schwerkraft entsprechend, immer mehr nach unten hin. In unserem Gesicht bestehen allerdings an bestimmten Stellen bindegewebige „Barrieren“, sogenannte Ligamente, die die gleichmäßige Bewegung der Weichteile nach unten hin verhindern. An diesen Stellen „sammelt“ sich das erschlaffte Gewebe und erzeugt ein kleinen Volumenüberschuss. Hinter dieser Barriere entsteht umgekehrt eine Vertiefung, die wir als Falte wahrnehmen.
Wie kann man Marionettfalten behandeln?
Zunächst ist es wichtig zu erkennen, dass die Ursache für die Entstehung der Marionettfalten sich an anderer Ebene befindet als der eigentliche Manifestationsort der Marionettfalten. Demnach besteht der erste Schritt darin, den eingetreten Volumenverlust, der zu einem Absinken der Gesichtsweichteile geführt hat, zu behandeln. Wir haben heutzutage die Möglichkeit, das verlorene Volumen im Mittelgesicht mit Hyaluronsäure zu ersetzen. Die Hyaluronsäure wird exakt an jenen Stellen injiziert, in denen der Fettabbau stattgefunden hat und gleicht somit das Volumendefizit wieder auf. Somit entsteht eine 1:1 anatomische Wiederherstellung. Das Gesicht wird nicht „umgebaut“ oder „umgeändert“, sondern „zurückgebaut“, also wiederhergestellt. Der zweite Schritt besteht darin, dass die Hyaluronsäure auch entlang der Marionettfalten injiziert wird, damit an dieser Stelle die Entfaltung (im wahrsten Sinne des Wortes…) der Haut weiter unterstützt wird.
Kann auch das Botulinumtoxin (Botox®) zur Behandlung der Marionettfalten verwendet werden?
In einzelnen Fällen kann die Entstehung von herabhängenden Mundwinkeln und in weiterer Folge von Marionettfalten mit einer überstarken Muskulatur zusammenhängen, die die Mundwinkeln nach unten zieht. Dies kann man bei einzelnen PatientInnen beobachten, wenn sie beim Lächeln ungewollt die Mundwinkeln nach unten (statt nach oben) bewegen. In diesen Fällen ist es sinnvoll, einen spezifischen Muskel durch Botulinumtoxin zu schwächen. Diese Behandlung muss allerdings durch geübte BehandlerInnen erfolgen, denn auf keinem Fall dürfen benachbarte Muskeln, die für die Beweglichkeit der Unterlippe verantwortlich sind, tangiert werden. Hingegen kann es gelegentlich sinnvoll sein, einen weiteren Muskel im Halsbereich, der ebenso an der Entstehung von herabhängenden Mundwinkeln beteiligt ist, mitzubehandeln. Schließlich ist es wichtig zu sagen, dass auch jene Marionettfalten, die mit Botulinumtoxin behandelt werden, eventuell eine ergänzende Hyaluronsäure-Behandlung benötigen können.
Können Marionettfalten auch mit einem Fadenlifting behandelt werden?
Ja. Ein Fadenlifting eignet sich gut für die Straffung erschlaffter Gesichtsregionen, zum Beispiel an der Wange und Kinnlinie, wenn allerdings die Erschlaffung noch kein ausgeprägtes Ausmaß erreicht hat. Dazu werden Fäden mit bidirektionalen Widerhäckchen verwendet, welche einen sofortigen Lifting-Effekt auf das erschlaffte Gewebe bewirken, in dem sie sich in das Gewebe verankern und dieses nach oben ziehen. Zusätzlich bewirken diese Fäden eine Verstärkung der Kollagenproduktion in der Haut über mehrere Monate. Auch im Falle eines Fadenliftings ist es dennoch sinnvoll, einen bestehenden Volumenverlust im Gesicht vorher auszugleichen und bei Bedarf die Hautqualität mittels Hyaluronsäure zu verbessern.
Können alle Marionettfalten ohne Operation behandelt werden?
Nein. Stark ausgeprägte Marionettfalten, die in der Regel mit einer beträchtlichen Erschlaffung der Gesichtshaut einhergehen, können allein durch Hyaluronsäure, Fadenlifting oder Botulinumtoxin nicht ausreichend beeinflusst werden. In solchen Fällen kann eine chirurgische Gesichtsstraffung (Face-Lift) notwendig sein. Dennoch kann auch in ausgeprägten Fällen die Hyaluronsäure-Behandlung zu einer deutlichen Verbesserung des Faltenbildes führen und durch die eintretende Verbesserung der Hautqualität die Ausgangssituation für einen chirurgischen Eingriff verbessern. Zudem bewirken rechtzeitig ausgeführte Hyaluronsäure-Behandlungen eine Verlangsamung der Alterungsprozesse im Gesicht, so dass chirurgische Eingriffe erst zu einem späteren Zeitpunkt und in einem kleineren Umfang notwendig werden.
Mit welchen Kosten muss man bei der Behandlung von Marionettfalten rechnen?
Beratungsgespräche: ab 160 Euro (bis 30 Min).
Nicht chirurgische Behandlungen:
- Behandlung der Marionettfalten mit Hyaluronsäure: ab 460 Euro (1 Ampule), bei Volumenwiederherstellung ab 490 Euro (1 Ampule)
- Behandlung der Marionettfalten mit Botox: ab 340 Euro
- Fadenlifting mit Widerhäckchen Wange oder Kinnlinie : ab 2.900 Euro (abhängig vom Ausmaß der Hauterschlaffung und der Art und Anzahl der verwendeten Fäden)
- Fadenlifting mit der neuesten Generation von Fäden mit Hyaluronsäure: ab 3.300 Euro
Chirurgische Behandlung:
- Chirurgische Gesichtsstraffung (Face-lift): individueller Kostenvoranschlag nach Beratungsgespräch. Erstberatungsgespräch für Face-lift: ab 280 Euro.
Worauf basieren unsere Preise und warum sind Beratungsgespräche bei uns nicht kostenlos?
Abgesehen von der gesetzlichen Regelung (Bundesgesetz über die Durchführung von ästhetischen Behandlungen und Operationen, ÄsthOpG), die das Anwerben von PatientInnen über kostenlose Beratungsgespräche untersagt, erfahren Sie die weiteren Gründe hier.